An diesen Klubnamen müssen sich die langjährigen Beobachter der Regionalliga West erst einmal gewöhnen. Wie Mittelrheinliga-Meister Eintracht Hohkeppel ist auch Oberliga-Westfalen-Vize Türkspor Dortmund ein absoluter Neuling in der Regionalliga West. Kurzum: Höher als in die Oberliga ging es für beide Klubs noch nie.
"Für uns ist das eine brutal schöne Geschichte. Die Oberliga hat schon viel Spaß gemacht, aber die Regionalliga West ist einfach eine geile Liga. Da spielen wir plötzlich in Duisburg, Oberhausen oder Wuppertal - Wahnsinn. Ich freue mich sehr, dass der Verein und meine Spieler das erleben dürfen", sagt Sebastian Tyrala.
Der Türkspor-Aufstiegstrainer war einst selbst Profi und weiß genau, dass die Regionalliga noch einmal ganz anders als die Oberliga tickt.
"Das ist eine andere Welt", betont Tyrala und erklärt: "Bis auf uns und Hohkeppel arbeiten wohl alle anderen Mannschaften unter Profibedingungen. Wir müssen versuchen, diese Nachteile durch viel Arbeit und Fleiß zu minimieren. Wir werden zum Beispiel vier- statt bisher nur dreimal trainieren. Wir müssen körperlich topfit sein, um unsere Idee von Fußball in dieser Liga durchzudrücken. Das wollen wir schaffen!"
Dass Türkspor das gelingen wird, davon ist der 37-malige Zweitliga-Profi überzeugt: "Mir wurden in der Kaderzusammenstellung alle Wünsche erfüllt. Wir haben eine super Mischung in der Mannschaft. Wir haben gute Zugänge bekommen und konnten unsere Aufstiegshelden halten. Jetzt wollen wir gemeinsam die Regionalliga-Konkurrenz ärgern und unsere Fans begeistern."
Türkspor Dortmund: Stadionfrage - Verhandlungen mit Velbert laufen
Wo die Türkspor-Fans eventuell die ersten Heimspiel-Siege verfolgen werden, ist noch nicht klar. Aber nach RevierSport-Informationen sieht alles nach der Spielstätte der SSVg Velbert aus. "Ich kann bestätigen, dass es zwischen der Stadt Velbert und Türkspor Dortmund Gespräche gibt. Am Ende muss das die Stadt mit Türkspor klären. Wir sind da raus", erklärt Oliver Kuhn, erster Vorsitzender des Regionalliga-Absteigers SSVg Velbert.
Viele Mannschaften, wie zum Beispiel die Oberliga-Niederrhein-Klubs Baumberg und Schonnebeck, verzichteten freiwillig auf einen Gang in die Regionalliga. Der Grund: Die mangelnde Infrastruktur und die hohen Kosten bei eventuellen Umbaumaßnahmen.
Eintracht Hohkeppel und Türkspor nahmen die Aufstiegschance wahr. Beide Klubs müssen jedoch fremdeln. Denn echte Heimspiele wird es weder für den Mittelrheinliga-Meister noch den Oberliga-Westfalen-Vize geben. Hohkeppel wird seine Heimspiele im über 80 Kilometer entfernten Düren, im Stadion des Liga-Konkurrenten 1. FC, bestreiten.
Türkspor wird wohl die Arena der SSVg Velbert nutzen, bevor ab September 2024 dann das Ischelandstadion in Hagen zur Verfügung stehen soll. Immerhin: Die weiteren zwei Aufsteiger Lotte und Uerdingen dürfen in ihren Stadien spielen.